Foto: Kristin Ruske

Zeigen Sie uns und anderen Ihre natürliche Seite!

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Der Erhalt der biologischen Vielfalt als Grundlage einer nachhaltigen Stadtentwicklung ist für die Lutherstadt Wittenberg eine aktuelle Herausforderung und hat eine hohe Bedeutung bei Entscheidungsprozessen.

Naturnahe Freiräume sind wichtige Elemente in einer lebendigen Stadt. Sie leisten einen positiven Beitrag zur Verbesserung des Mikroklimas, zur Durchlüftung und Kühlung der Stadträume sowie zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Städtisches Grün bietet wertvolle Flächen für Naturerfahrung, Freizeit, Bewegung, Spiel und Sport. Es fördert die Gesundheit und das Wohlbefinden und trägt somit zur Lebensqualität der Bevölkerung und auch der zahlreichen Gäste bei.

Doch unsere kommunal verwalteten Parks, Friedhöfe oder Stadtwälder sind nur ein Teil der Grünräume in unserer Stadt. Einen Großteil des gesamtstädtischen Grüns bilden z.B. auch die privaten Gärten. Hier hoffen wir auf Ihre Mitarbeit, um möglichst viele Flächen von biologischer Vielfalt und damit neue Lebensräume für Kleintiere und Insekten zu schaffen.

Auf dieser Interetseite werden wir mit Ihrer Unterstützung sowohl die städtischen Maßnahmen zeigen und im Detail erläutern, Tipps, Handlungsanleitungen und Pflanzlisten zum Download bereitstellen als auch die kleinen und großen Gartenprojekte von Bewohner*innen aus unserer Stadt vorstellen. Egal ob Insektenhotel, Wildblumenwiese, naturnahe Staudenbeete…

Zeigen Sie uns und anderen Ihre natürliche Seite!

Wir sind ausgezeichnet!

Die Lutherstadt Wittenberg möchte ein Zeichen für mehr Natur in der Stadt setzen und hat sich in den vergangenen Monaten die Auszeichnung "Bronze" im Label-Verfahren »StadtGrün naturnah« verdient.Darauf aufbauend werden wir in den kommenden Monaten weitere Projekte angehen und attraktive Lebensräume für Mensch und Natur schaffen. Hier finden Sie eine Übersicht und Erläuterung aller bisher in der Stadt im Rahmen des Label-Verfahrens umgesetzten Maßnahmen.

Maßnahmenübersicht

Gewonnen!

Hier finden Sie alle Gewinnerbilder der Fotowettbewerbe aus dem Jahr 2023.

 Gewinner:innen

Ratgeber

In dieser Rubrik haben wir für Sie einige (Gestaltung)Tipps für einen naturnahen Balkon oder Garten zusammengestellt. 

 Tipps lesen

Häufig gestellte Fragen zum Label (FAQ)

Neben unserer Stadt haben sich 49 Kommunen an dem Label-Verfahren beteiligt, mit dem kommunales Engagement zur Förderung der biologischen Vielfalt ausgezeichnet wird. Antworten auf häufige gestellte Fragen finden Sie hier.

  Was ist das Label?

Das Label „StadtGrün naturnah“ ist eine Auszeichnung für Städte und Gemeinden, die sich bemühen, ökologische Standards in der Bewirtschaftung und Anlage von öffentlichen Grünflächen zu etablieren und auf diese Weise einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt leisten. Das Label wurde in drei Stufen (Gold, Silber, Bronze) vergeben und gilt zunächst für drei Jahre. Gefördert wurde das Projekt im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV). Mit Abschluss der Projektförderung wird das Verfahren vom Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ weitergeführt. 

  Um was geht es im Wesentlichen?

Durch das Label-Verfahren konnten Projekte innerhalb der Stadt angestoßen und professionell begleitet werden, die künftig zu attraktiveren Grünflächen für Mensch, Tier und Natur führen und unsere Stadt nachhaltig grüner gestalten werden. Der Schwerpunkt liegt dabei zum einen auf einer Umstellung der Pflege der Grünflächen etwa im Hinblick auf Mahdzeitpunkte und einer Reduzierung des Einsatzes von oder gänzlichen Verzichts auf Düngemittel. Zum anderen auf der naturnahen Neu- und Umgestaltung mit heimischen Pflanzen, um mit dem Ziel einer größeren Artenvielfalt neue Lebensräume etwa für Bienen und andere Insekten zu schaffen.

  Was bringt es der Stadt und den Bewohnern?

Wir Menschen brauchen Grün in unserem unmittelbaren Lebensumfeld - diese Flächen naturnah zu gestalten, erzeugt eine doppelte Win-Win-Situation: Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten finden neuen Lebensraum und durch die Verwendung von heimischen Pflanzen reduziert sich langfristig der Pflegeaufwand - und damit die Kosten - im Vergleich zu vielen hochgezüchteten Zierpflanzen. Hinzu kommt, dass die an den Standort angepassten heimischen Pflanzen unempfindlicher gegen Witterungseinflüsse und Schädlingsbefall sind und mit ihnen unser Stadtgrün auch besser gegen die erwarteten Auswirkungen des Klimawandels gewappnet ist.

  Welche Maßnahmen wurden bisher umgesetzt?

Neben einer veränderten Pflege von Grünflächen (etwa die reduzierte Mahd von Rasenflächen) haben erste Flächen innerhalb der Stadt im Rahmen des Label-Verfahrens eine Neu- und Umgestaltung erfahren. So wurden einstige Rasenflächen mit einer speziell an den Standort angepassten Pflanzenauswahl in echte Blühwiesen und Blühstreifen verwandelt – nicht nur eine optische Augenweide, die das Stadtbild aufwertet, sondern mit der neuen Artenvielfalt zahlreichen Kleintieren und Insekten wie Schmetterlingen, Fliegen, Wildbienen und Hummeln wichtigen Lebensraum bietet.

Immer seltener finden höhlenbrütende Vögel und Fledermäuse in Städten und Gärten natürliche Nistgelegenheiten. Darum werden vielen Singvogelarten, Höhlen-, Nischenbrütern und Schwalben, aber auch Eulen und Fledermäusen Nisthilfen im Stadtgebiet von Wittenberg angeboten, die vom NABU betreut werden - diese finden sich beispielsweise in den Wallanlagen, im Stadtpark, am Bunkerberg und um den Schwanenteich.

Bäume und Sträucher erfüllen - neben einer ästhetischen - weitere wichtige Funktionen im Siedlungsraum: Sie filtern Staub, spenden Schatten und erhöhen die Luftfeuchtigkeit. Naturnahe Gehölzsäume und Hecken sind wertvolle Biotopinseln für viele Tierarten.

Derzeit werden alle abgeschlossenen und künftigen Maßnahmen in dieser digitalen Datenbank gesammelt und in den nächsten Wochen Stück für Stück präsentiert.

  Wie kann ich mich einbringen?

Es gibt viele Dinge, die auch einfach und ohne große Investitionen im eigenen Garten umgesetzt werden können, denn durch intensive menschliche Eingriffe in die Naturlandschaft wie z.B. Pestizideinsätze in der Landwirtschaft verschwinden natürliche Insektenlebensräume mehr und mehr. Dabei helfen kleine Nützlinge wie Hummeln und Wildbienen als Bestäuber und Wespen, Florfliegen oder Würmer als kostenlose biologische „Schädlingsbekämpfer“ und sorgen so für ein ökologisches Gleichgewicht. Verzichten Sie daher auf chemische Dünger und Unkraut- und Schädlingsbekämpfungsmittel.

Selbst kleinste Flächen schaffen, wenn sie entsiegelt und naturnah begrünt werden, neuen Lebensraum für diese Kleinstlebewesen und tragen dazu bei, dass der Boden seine natürliche Filter-, Puffer- und Lebensraumfunktion an dieser Stelle wieder übernehmen kann. Und ganz nebenbei erfährt die Umgebung eine natürliche Kühlung, die Sie besonders im Hochsommer schätzen werden.

Zögern Sie also nicht und verwandeln Sie ein Stück Rasen in eine Wildblumenwiese oder wählen Sie für das nächste Stück Hecke heimische Wildgehölze statt der Thuja. Und mit passenden Wildstauden wird der Vorgarten nicht nur pflegeleichter als ein Schottergarten, sondern auch Ihre attraktive „grüne Visitenkarte“ in der Nachbarschaft.

  Ich habe keinen Garten – wie kann ich mitmachen?

Es gibt viele einfache Dinge, die sich bereits auf einem kleinen Balkon umsetzen lassen. So sehen konventionelle Zierblumen, wie Geranien oder Primeln zwar nett aus, werden oft aber mit einem hohen Energie-, Dünger- und Gifteinsatz herangezogen – darunter leiden besonders Insekten. Heimische Wildpflanzen sind hier nicht nur nachhaltiger – viele lassen sich sogar im Balkonkasten überwintern oder bilden Samen, die im nächsten Jahr genutzt werden können. Außerdem bieten sie auch für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten wichtige Nahrungsquellen.

Und auch bei der Wahl der Blumenerde kann jede*r bereits beginnen, einen wichtigen Beitrag zu leisten. Denn die handelsüblichen Blumenerden enthalten zu einem großen Teil Torf, das aus Mooren ausgebaggert wird und zu ihrer Zerstörung führt. Auf diese Weise verschwinden zum einen Lebensräume für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten und zum anderen werden große Mengen an CO2 freigesetzt, das in den Mooren gespeichert ist. Moore bedecken nur etwa drei Prozent der Erdoberfläche, speichern aber doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder der Erde zusammen. Es lohnt sich also nach torffreien Blumenerden oder alternativen Substraten wie etwa Kokosfasern Ausschau zu halten.

Oder Sie geben Insekten ein Zuhause - wie wäre es mit einem Insektenhotel? Eine Videoanleitung dazu gibt es hier. Der gemeinsame Bau wird auch Ihre Kinder begeistern. Und auf dieser Internetseite finden Sie viele Anregungen und Anleitungen  »