Nicht nur im Garten, sondern auch auf dem Balkon werden insektenfreundliche Pflanzen immer beliebter. Das liegt daran, dass sie nicht nur schön aussehen, sondern auch robust und nützlich sind.
Gift im eigenen Garten? Klingt nicht schön und ist es auch nicht. Trotzdem werden Jahr für Jahr mehrere hundert Tonnen an Pestiziden in den privaten Gärten Deutschlands verwendetet. Oft vollkommen überdosiert, zerstören sie die natürliche Flora und Fauna.
Klimawandel, Dürreperioden und Co. verdeutlichen uns jeden Tag aufs Neue, wie wichtig ein nachhaltiger Umgang mit Wasser ist.
Das ist ein Trugschluss. Schottergärten sind keineswegs pflegeleicht. Über kurz oder lang werden organische Stoffe, Samen, Laub und Staub eingeweht und erste Beikräuter siedeln sich an.
Mit der Entdeckung Amerikas und dem damit verbundenen Austausch von Arten wurde unsere heimische Vegetation deutlich beeinflusst. Exotische dekorative Zierpflanzen in Parks und Gärten oder auch die Kartoffel gehören zu denen, die heute nicht mehr wegzudenken sind.
Hören Sie das? Nein? Kein Summen von Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten? Es ist ruhiger geworden in unseren Gärten. Grund dafür ist das Insektensterben. Zugebaute Flächen und die industrielle Landwirtschaft machen den heimischen Insekten das Leben und Überleben schwer. Dies hat eine Reihe negativer Auswirkungen auf unser Ökosystem, denn neben den Insekten leiden auch die insektenfressenden Vögel unter diesem massiven Rückgang.
Stilvolle Lichtakzente können zwar Ihren Garten in Szene setzen, werden aber für viele Insekten, Vögel und andere Tiere, vor allem nacht- und dämmerungsaktive Arten, zu Todesfallen. Sie werden von den künstlichen Lichtquellen angezogen und dadurch in ihrem natürlichen Lebensrhythmus gestört, geschwächt, direkt oder indirekt getötet. Um Störwirkungen zu minimieren, sollte deshalb mit künstlicher Beleuchtung im Außenbereich bewusst und sparsam umgegangen werden.
Mähroboter im Garten sparen Zeit und sind im Vergleich zu herkömmlichen Rasenmähern zumindest leiser. Aber sie schaden der Artenvielfalt, denn mit ihnen wird viel zu häufig gemäht. Der sogenannte englische Rasen lässt kaum noch Leben zu; Wildkräuter und Blüten – die Voraussetzung für biologische Vielfalt – haben keine Chance mehr. Zudem stellen die Mähroboter eine Gefahr für Kleintiere, wie Igel, Amphibien und Reptilien dar.
Regionales Saatgut trägt zum Schutz und Erhalt der natürlichen Artenvielfalt bei, insbesondere der Insektenfauna. Die gebietsheimische Mischung enthält typische Arten der Region, welche optimal an die örtlichen Bedingungen, wie die Eigenheiten des Bodens oder des Klimas, angepasst und damit robuster als gebietsfremde Pflanzen sind.
Für die Tierartenvielfalt der Wiesen entscheidend ist das Vorkommen möglichst vieler gebietsheimischer Pflanzenarten. Grundsätzlich gilt: je mehr Pflanzen, desto mehr Tiere.
Neben den herkömmlichen organischen Mulchstoffen kommen in der Lutherstadt Wittenberg auch mineralische Mulchmaterialien zum Einsatz, wie beispielsweise in der Erich-Mühsam-Straße, an der
Bahnhofspromenade oder jüngst in der Bürgermeisterstraße. Sie sind keinesfalls mit den sogenannten „Schottergärten“ zu verwechseln, in denen Pflanzen eine untergeordnete bis gar keine Rolle spielen und die nach §8 BauO LSA verboten sind.
Seit Sommer 2023 werden die vom Kommunalservice Wittenberg gepflegten städtischen Blühwiesen mit einem Balkenmäher geschnitten.