Das ist ein Trugschluss. Schottergärten sind keineswegs pflegeleicht. Über kurz oder lang werden organische Stoffe, Samen, Laub und Staub eingeweht und erste Beikräuter siedeln sich an.
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Die Pflege wird zunehmend schwieriger, Algen und Moos machen die Steine unansehnlich und letztendlich wird gar auf aggressive chemische oder mechanische Bekämpfungsmittel zurückgegriffen. Die in den meisten Fällen unter den Steinen verlegte Folie verhindert die natürliche Versickerung des Regenwassers und die Steine selbst speichern die Hitze und heizen so die Umgebung zusätzlich auf.
Geschotterte Gärten gehen als Lebensraum verloren, hier gibt es weder Pflanzen noch Tiere. Der Mensch muss der Natur wieder Raum lassen und natürliche Erlebnisräume schaffen. Die Lutherstadt Wittenberg spricht sich nachhaltig gegen das Anlegen von Schottergärten aus und verhängt in neuen Bebauungsplangebieten bereits ein Verbot für Schottergärten. Statt Schotterwüsten zu schaffen, ruft die Lutherstadt Wittenberg ihre Bürger*innen dazu auf, lieber blühende (Vor-)Gärten zu erhalten, in denen sich Insekten, Schmetterlinge, Hummeln und auch Käfer tummeln. Damit wird ein wichtiger Beitrag geleistet, das Insektensterben und den Rückgang der Artenvielfalt aufzuhalten.