Für die Tierartenvielfalt der Wiesen entscheidend ist das Vorkommen möglichst vieler gebietsheimischer Pflanzenarten. Grundsätzlich gilt: je mehr Pflanzen, desto mehr Tiere.
Wildbienen sind beispielsweise auf nektar- und pollenspendende Blütenpflanzen und Tagfalter auf Nektar- und Raupenfutterpflanzen angewiesen. Die Knautien-Sandbiene ist zum Beispiel in Mitteleuropa auf das Vorkommen der Wiesen-Witwenblume (und einiger weniger weiterer Kardengewächse) angewiesen. Fehlt die Wiesen-Witwenblume, findet die Knautien-Sandbiene keine Nahrung. Auch Furchenbienen nutzen Witwenblumen gern als Nektar- und Pollenquelle.
Würden Wiesen einige Jahre lang sich selbst überlassen werden ohne gemäht zu werden, setzen sich meist einige wenige konkurrenzstarke Grasarten durch. Damit sinkt das Blüten- und somit auch Nahrungsangebot für Insekten erheblich. Langfristig geht die Wiese schließlich in einen Strauch- und Baumbestand über. Vor allem Robinien oder Schlehen können innerhalb kürzester Zeit ehemalige Wiesen dicht bewachsen.
Nichtsdestotrotz sind sogenannte „Altgrasstreifen“ wichtig, auf denen insbesondere über die Wintermonate die abgeblühten Pflanzenstängel stehen bleiben. Denn solche Strukturen nutzen viele Insektenarten zum Überwintern. Seien es Schmetterlinge oder nützliche Blattlausjäger, wie Florfliegen und Marienkäfer – sie alle nutzen die Stängel in verschiedenen Entwicklungsformen (Ei/ Larve/ Puppe/ Imago) als Winterquartier.
Deswegen gilt es ein möglichst vielfältiges Mosaik aus verschiedenen Strukturen und Mahdzeitpunkten zu fördern, um mehr Biodiversität auf Grünflächen zu bewirken.