Für den Erhalt der Artenvielfalt, können verschiedene Strukturen wie Wildhecken, Ast- und Laubhaufen, aber auch offene sandige Flächen (Sandarium), Trockenmauern oder Kleingewässer im Garten angelegt werden.
Habitaträume und Nisthilfen
Natürliche Lebensräume gehen im Siedlungsraum zunehmend verloren, womit zwangsläufig die Rückläufigkeit zahlreicher Arten einhergeht. Als Ersatz und für den Erhalt der Artenvielfalt, sollten deshalb verschiedene Strukturen wie Wildhecken, Ast- und Laubhaufen, aber auch offene sandige Flächen (Sandarium), Trockenmauern oder Kleingewässer im Garten angelegt werden. Ebenso bieten stehengelassene Pflanzenstängel, Totholz oder aufgehängte Nistkästen neuen Lebensraum und Unterschlupf. Diese Strukturen können gleichzeitig als Gestaltungselemente im Garten eingesetzt werden und werten ihn damit nicht nur ökologisch, sondern auch optisch auf.
Sandarium
Dreiviertel aller Wildbienenarten sind Erdnister, d. h. sie legen ihre Nistgänge mit den Brutzellen im Boden an. Für sie kann an einem möglichst vollsonnigen Ort ein sogenanntes Sandarium geschaffen werden. Dafür wird eine ca. 1 m² große Fläche von ungefähr 50 cm Tiefe ausgehoben und mit ungewaschenem, groben Sand der Körnung 0-8 mm verfüllt. Nach oben kann ein leichter Hügel aufgehäuft und die Sandfläche anschließend mit Steinen, Wurzelstöcken oder Baumstämmen eingefasst werden. Wichtig ist, dass es auch ein ausreichendes Nahrungsangebot in der Nähe gibt. Ist keines vorhanden, sollten vor allem heimische Arten gepflanzt werden, wie z.B. die Sandgrasnelke, Glockenblume oder auch mediterrane Kräuter. Es ist darauf zu achten, dass das Sandarium nur spärlich bepflanzt ist und nicht zuwächst.
Tipp: Es sollte keinesfalls Spielsand genutzt werden. Er ist zu fein, würde nachrutschen und die Nistgänge verschütten.
Zur Verbesserung des Angebotes für Wildbienen im Garten habe ich verschiedene Nisthilfen installiert:
1) Stängel von Himbeeren senkrecht aufgehängt
2) sauber verarbeitetes Wildbienenhotel aufgestellt
3) Anlage eines Sandariums in einem Pflanzkübel. Weiterhin wurden zahlreiche Bienenfreundliche Pflanzen ausgebracht (z. B. Kugellauch, Katzenminze, Dost, Glockenblumen) und Wildblumensamen gesät (u. a. Wiesen-Margerite, Hornklee, Kornblume, Klatschmohn).
Ein ganz besonderes Insektenhotel wurde 2016 von zwei Schülern der Ganztagsschule Friedrichstadt an die Lutherstadt übergeben. Das Hotel hilft nicht nur Insekten beim Nisten und Überwintern, auch erinnert die Gestaltung an die Silhouette Wittenbergs. Seinen Platz hat das nützliche Geschenk vor dem Neuen Rathaus gefunden.
Die Alexianer Klinik Bosse Wittenberg zeigt sich nicht nur durch ihren 3.760 qm großen Klinikgarten naturnah, sondern auch durch extensive Dachbegrünung auf Teilen des Gebäudes.
Der Garten verfügt über mehrere Insektenhotels und einen naturbelassenen Teich.
Von naturnahen Staudenbeeten, die zu unterschiedlichen Jahreszeiten blühen, profitieren viele Insekten. Eine weitere Nahrungsquelle für Insekten sind die vielen verschiedenen Obstbäume, die sich im Frühling in voller Blüte zeigen.
Die Wildblumenwiese ist nicht nur für Mitarbeiter, Patienten und Besucher ein schöner Blickfang, die Blütenvielfalt lockt zudem viele nützliche Insekten an.
Hans-Lufft-Str. 5
06886 Lutherstadt Wittenberg
Blühwiesen und Blühstreifen
Naturnahe Stauden
Habitaträume und Nisthilfen
Obst und Gemüse in Eigenregie
künstliche Dohlennisthöhlen am sanierten K-Gebäude
Als Ersatz für den Verlust natürlicher Nistplätze hat die Stadtverwaltung während der Sanierung des so genannten K Gebäudes künstliche Dohlennisthöhlen eingebaut. Die schwarz gefiederten Vögel gehören zu den intelligentesten heimischen Vogelarten, die in Sachsen-Anhalt in der Kategorie 3 auf der Roten Liste stehen und somit als gefährdet eingestuft sind. Insgesamt wurden acht Nistkästen in vier vorhandenen Mauernischen eingelassen, sodass sich zu den zukünftigen Mietern des K-Gebäudes auch bald die Dohlen gesellen und hier hoffentlich ein „Zuhause“ finden werden.
Fledermauskästen an der Turnhalle Elbhafen in Kleinwittenberg
Im Rahmen der Errichtung der Hochwasserschutzanlage in Kleinwittenberg und dem damit verbundenen Rückbau der historischen, aber sehr maroden Kaimauer ging überdies Lebensraum für Fledermäuse verloren. Als Ersatz wurden an die sanierte westliche Fassade der Turnhalle Elbhafen 30 Fledermauskästen (Ganzjahresquartiere) angebracht. Sie sind mit bloßem Auge kaum erkennbar, denn sie wurden farblich der Fassade angepasst. Nun bleibt zu hoffen, dass die Flugakrobaten die neuen Quartiere an der Turnhalle auch annehmen werden. Nicht nur, dass sich damit die Lutherstadt Wittenberg beispielhaft für die Sicherung von Nistplätzen bedrohter Arten einsetzt. Es ist darüber hinaus ein gelungenes Beispiel in unserer Stadt, das für das Ineinandergreifen von Denkmal- sowie Arten- bzw. Naturschutz steht.
Die Zauneidechse (Lacerta agilis) ist die häufigste Reptilienart in Sachsen-Anhalt. Sie wird aber dennoch weiterhin auf der Roten Liste als „gefährdet“ (Kategorie 3) eingestuft. Als Gründe werden u.a. Landschaftsumwandlungen und die damit verbundenen anhaltenden Verluste von Lebensräumen genannt. Die Lutherstadt Wittenberg setzt sich für den Erhalt und Schutz bestehender Populationen und ihrer Lebensräume ein, u.a. durch die Gestaltung von Ersatzhabitaten als Fortpflanzungs- und Ruhestätte. Dabei werden vielfältige Kleinstrukturen aus Sand, Reisig und Steinen geschaffen, die den Eidechsen nicht nur Versteckmöglichkeiten und einen Ort für eine frostfreie Überwinterung bieten. Hier finden die Tiere auch Sonnenplätze. Die Eiablage erfolgt in den oberen Sandschichten, wo sie von der Sonne erwärmt werden. Bitte respektieren Sie diese Habitatfläche. Sie ist kein Spielplatz. Hunde bitte fernhalten.
Tipp: Mit ein paar einfachen Handgriffen kann auch Ihr Garten eidechsenfreundlich gestaltet werden. Als Sonnenbad, zur Winterruhe, zum Schutz vor Feinden benötigten sie Strukturen, wie Trockenmauern, Reisig- oder Steinhaufen sowie gut besonnte offene oder spärlich bewachsene Sandstellen zur Eiablage.
Als Ersatz für den Verlust von Winterquartierstrukturen an der alten Kaimauer am Hafen wurde im November 2023 ein neues Fledermaus-Winterquartier bei Pratau errichtet. In 3 Kammern konnten insgesamt 270 Fledermauswinterquartiersteine aufgestapelt werden. In den über 2.600 Nischen können nun verschiedene Fledermausarten den Winter verbringen. Dazu gehören die Wasserfledermaus, das Graue und Braune Langohr, Fransen- und Mopsfledermaus sowie die Bartfledermäuse.
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